Lange Zeit wurde das Phänomen Fettleber als wichtiger Risikofaktor verkannt. Heute sieht die Medizin sie als wesentliche Ursache für die Entstehung von Diabetes, Herz-und Hirninfarkt, Alzheimer und vielen Krebserkrankungen. Die Fettleber ist eine neue Volkskrankheit: 30 % der übergewichtigen Kinder, 70% der übergewichtigen Erwachsenen und 80% der Typ 2-Diabetiker sind davon betroffen - aber auch bei ca. 20% der Schlanken sind Leberzellen verfettet - ein Beginn des metabolischen Syndroms. Womit wurden immer schon Gänse zur Produktion der schmackhaften Fettleber gestopft? Mit Kohlehydraten, und nicht mit Fett! Mais ist nach wie vor das wichtigste Futter zur Zwangsernährung dieser armen Tiere. Mais ist billig und regt die Fettbildung in der Leber der Vögel an.... Folgender Bericht entstand aus einem Interview mit Prof. Dr. Russell Jaffe, MD. PhD. während der sogenannten "Fatty Liver Docu class" online.
Dr. Jaffe beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Immunologie, Entzündungsgeschehen, Diabetes, Asthma, Migräne, Psoriasis, - und wie Menschen im Teufelskreis von Zivilisationskrankheiten gefangen sind. Sein Ansatz heißt: Wie können wir mit mehr Resilienz, Eleganz und Widerstandskraft die Herausforderungen des täglichen Lebens meistern?
Welche Gründe gibt es für die Entstehung einer Fettleber? Als junger Arzt sah ich Fettlebern nur als Folge von Alkoholmissbrauch. Eine NAFLD (non alcoholic fatty liver disease) gab es vor 50 Jahren nicht. Und viele Menschen, welche heutzutage an einer nicht alkoholischen Fettleber leiden, wissen es nicht einmal, da sie anfangs keine schwerwiegenden Symptome verursacht. Die Antwort heißt eindeutig Fructose, (High fructose corn syrup), welche erstmals um 1960 als landwirtschaftliches Abfallprodukt in die Regale und in unser Essen und Trinken kam. Seit der Verwendung dieser Fructose in fast all unseren Lebensmitteln und Getränken gibt es einen linearen Anstieg der Diagnosen der nicht alkoholischen Fettleber.
Was ist der Unterschied zwischen Glucose und Fructose? Haushaltszucker besteht zu gleichen Teilen aus Glucose und Fructose. Fructose ist das gleiche wie Fruchtzucker, der das Obst süß macht. Und weil Obst als gesund gilt, wird das auch der Fructose zugeschrieben. Fructose ist jedoch ein Zucker mit vielen Nachteilen. Fructose schmekt 2,5 mal so süß wie Glucose. Lebensmittel, die anteilig mehr Fructose enthalten, liefern daher mehr Süße bei weniger Kohlehydraten. Im Verdauungstrakt wird Glucose sehr gut verwertet und findet über das Blut im gesamten Körper (Gehirn, Muskelgewebe) dankbare Abnehmer. Maßgeblich daran beteiligt ist das Insulin, das den Blutzucker kontrolliert. Fructose hingegen kann der Körper nicht besonders gut absorbieren. Sie gerät direkt in den Blutstrom und kann nur zu 10% verwertet werden. Aber wohin mit dem Rest? Er geht zur Entgiftung in die Leber. Das ist auch der Grund, warum Dr. Robert Lustig ( youtube video in der Plattform!) Fructose als Gift bezeichnet. Er erklärt, dass Fructose im Prinzip genauso funktioniert und schadet wie Ethanol, das ist Alkohol, nur ohne Rausch. Die Fructose landet also beinahe vollständig direkt in der Leber und führt dort neben einer erhöhten Harnsäurebildung auf Dauer auch zu einer Fettleber mit eingeschränkter Funktion. Wer sich mit Fructose vollpumpt, kann eine Fettleber bekommen, ganz ohne Alkohol zu trinken. Ein weiterer kritischer Nebeneffekt ist, dass Fructose das Hormon Leptin hemmt, einer der wichtigstgen Stoffe für die Regulierung des Sättigungsgefühls. Fructose Quellen: Haushaltszucker, egal ob braun oder weiß, besteht zu 50% aus Fructose, wir verzehren im Schnitt 90g -100g davon täglich. Fructose Glucose Syrup - dieser Stoff wird aus Mais hergestellt und ist auf Grund der subventionierten Maisproduktion sehr billig. Er wird in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, wo man es nicht vermuten würde: in Brot, Gebäck, Wurst, Saucen, Fertiggerichten und ganz besonders in Erfrischungsgetränken und Fruchtsäften.
Aber keine Angst- Fruchtzucker aus frischem, ganzen Obst mit all seinen Ballaststoffen und Vitaminen wird vom Körper anders verstoffwechselt als der von der Lebensmittelindustrie zugesetze Zucker. Obst ist gesund!
Was sagen Laborwerte über den Zusand unserer Leber aus? Um es einfach zu halten - bei gesunden Manschen befinden sich die Leberenzymwerte in der unteren Hälfte der Laborskala. Wenn du in der oberen Hälfte bist, was auch noch als "normal" bezeichnet wird, ist deine Leber definitiv "nicht glücklich", und das Risiko eine Fettleber zu entwickeln ist deutlich erhöht.
Wie kann ich einer Fettleber am besten vorbeugen? - Ausreichend Flüssigkeit über den Tag verteilt - Kräutertees und sauberes Wasser, eventuell aus einer Filteranlage. Schon eine 1-3 %ige Dehydrierung stresst insbesondere unsere Leber, was wir unbedingt vermeiden sollten.
- Eine Ernährung, die man gut verdauen, assimilieren und ausscheiden kann, und die keine allergischen Reaktionen im Verdauungstrakt auslöst.
- Keine prozessierten, verpackten Fertiggerichte, deren Zutatenliste lang und unverständlich ist.
- Lebensmittel in Bioqualität, weil Pestizide und Fungizide speziell die Leber sehr belasten.
- 60 /20 /20 Regel - d.h 60% der täglichen Kalorien sollten aus komplexen Kohlehydraten und Ballaststoffen kommen, 20% der Kalorien von Eiweiß und 20% der Kalorien von Fett.
D.h. 60 % der Kalorienzufuhr sollte aus Gemüse, Salat, Obst, Getreide und Hülsenfrüchten bestehen, am besten täglich frisch gekocht. - Zuckerkonsum drastisch reduzieren, auch im Haushaltszucker sind 50% Fructose enthalten, die in der Leber zu Fettzellen verwandelt werden. Die WHO empfiehlt max. 25 g Zucker pro Tag, unser durchschnittlicher pro Kopf Verbrauch beträgt jedoch 100 g, das ist viel zu viel.
- Neues Fettbewusstsein entwickeln - nur "gute" Fette und Öle verwenden, Omega3 reiche Öle bevorzugen, Frittierfette gänzlich weglassen und allgemein Fettkosum der Leber zuliebe reduzieren.
Achtung - auch Fleisch und Wurst enthalten sehr viel vestecktes Fett! - Leber unterstützende Mittel
Vitamin C - der Dirigent unserer gesamten Biologie und ein wichtiges Antioxidans, Carotinoide (rote und orange Lebensmittel), Vitamin D, Vitamin B-Complex, natürliches Vitamin E, schwefelhältige Lebensmittel (Zwiebel, Knoblauch, Lauch) helfen der Leber, die Schadstoffe abzutransportieren.
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